Unterrichtsentwürfe

Lernbereich 12/13.4: Die Frage nach dem Menschen - Frieden und Gerechtigkeit

Kompetenzerwartung:

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Vielschichtigkeit von Gewalterfahrungen, erarbeiten Lösungsmöglichkeiten und bewerten diese.

Lernweg im Überblick

PhaseInhaltMethodeMedien
Lernen vorbereiten und initiierenAssoziationskette "Gewalt"
eigene Assoziationen zu "Gewalt"
AssoziationsketteM1 Gewalt ist (doc / pdf)
Lernweg eröffnen und gestalten

Arbeit mit Beispielen von Gewalt

Ergänzung des Arbeitsblattes "Gewalt ist"

Positionslinie (Methodenkiste 34, pdf) mit Karten

M2 Gewaltsituationen (doc / pdf)

M1 Gewalt

Orientierung geben und erhalten

Formen von Gewalt differenzieren

Überbegriffe finden / zuordnen

Versuch einer Definition von Gewalt

Clustering (Methodenpool, pdf)

Hefteintrag

M2 Gewaltsituationen
vorbereitete Karten zu verschiedenen Gewaltformen
M1 Gewalt
Kompetenzen stärken und erweiternAuseinandersetzung mit ausgewählten Situationskarten
Lösungsmöglichkeiten erarbeiten unter Einbeziehung von Hilfsangeboten wie Frauenhaus, Familienberatung, Weißer Ring, Schulsozialarbeit
GA und PräsentationInformationsmaterialien zu einzelnen Hilfsangeboten
Lernen bilanzieren und reflektieren

Lösungsmöglichkeiten für Gewaltsituationen -> Visionen vom Frieden

"Was ist Frieden?"
Frieden und Gerechtigkeit als gemeinsame Aufgabe
Beschäftigung mit beispielhaften Organisationen oder Visionen

GA,
szenische Fortsetzung der Geschichte,
kreative Gestaltung auf Plakaten,
Standbild (Methodenkiste 38, pdf),
Wortpuzzle F R I E D E N,
kreatives Schreiben (z. B. Elfchen, Methodenkiste 45, pdf)
M3 "Wie spielt man Frieden" (doc / pdf)

Lernwegbeschreibung

Lernen vorbereiten und initiieren

Einstieg: Assoziationskette zum Wort "Gewalt": Jeder SuS sagt spontan eine Assoziation zum Thema Gewalt.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Arbeitsblatt M1 "Gewalt" (doc / pdf) und füllen in Einzelarbeit die Denkblasen und den ersten Kreis "Gewalt ist für mich..." aus.

Lernweg eröffnen und gestalten

Methode: "Positionslinie" (Methodenkiste 34, pdf) mit Karten zu verschiedenen Gewaltsituationen (M2, doc / pdf)

Statt "JA" oder "NEIN" hängt die Lehrkraft Schilder mit der Aufschrift "Gewalt" und "keine Gewalt" auf (Wand, Boden, Tafel...).

Die SuS erhalten eine oder mehrere Karten mit Gewaltsituationen (je nach Größe der Klasse) und lesen nacheinander eine Situation vor. Die Karte muss dann mit Begründung, aber ohne Kommentierung oder Diskussion durch die MitschülerInnen, dem Bereich "Gewalt" oder "keine Gewalt" zugeordnet werden.
Liegen alle ausgeteilten Situationen aus, dürfen die anderen SchülerInnen mit Begründung umsortieren.

Die Schülerinnen und Schüler ergänzen nun auf dem Arbeitsblatt M1 "Gewalt" weitere Assoziationen und Begriffe im zweiten Kreis "Gewalt ist für mich außerdem..."

Orientierung geben und erhalten

1. Durchgang: Formen der Gewalt unterscheiden und sortieren

Gemeinsam werden die Karten an der Tafel sortiert.
a) Die Schülerinnen und Schüler versuchen eine eigene Zuordnung zu finden und zu beschreiben.
b) Die Lehrkraft hat vorbereitete Karten:

  • Psychische Gewalt (auch verbale Gewalt, Mobbing)
  • Physische Gewalt (auch Vandalismus)
  • Strukturelle Gewalt
  • Staatliche Gewalt

Die Schülerinnen und Schüler ordnen zu und clustern. (Methodenpool, pdf)

Evtl. kann auch ein Schema/Diagramm verwendet werden, um die verschiedenen Formen der Gewalt zu verdeutlichen.
Die Schülerinnen und Schüler gestalten die Clusterung aus dem entstandenen Tafelbild mit jeweils 2-3 Beispielen als Eintrag.

Einzel- oder Partnerarbeit: Die Schülerinnen und Schüler formulieren eine eigene Definition von "Gewalt" auf dem Arbeitsblatt M1 "Gewalt".
Die Klasse versucht sich auf eine gemeinsame Definition zu einigen und übernimmt sie unter den Eintrag oder auf dem Arbeitsblatt.

Kompetenzen stärken und erweitern

Gruppenarbeit: Die Schülerinnen und Schüler wählen mehrere Situationskarten zum Thema Gewalt (M2) aus und erarbeiten Lösungsmöglichkeiten. Sie beziehen kirchliche und staatliche Hilfsangebote mit ein, z. B. Frauenhaus, Familienberatung, Weißer Ring, Schulsozialarbeit (Lehrkraft stellt geeignetes Infomaterial vor Ort zur Verfügung).
Die Ergebnisse werden vorgestellt und bewertet.

Für stärkere Klassen: Leere Karten, auf die die Schülerinnen und Schüler eigene Situationen schreiben und Lösungsmöglichkeiten suchen.

Lernen bilanzieren und reflektieren

Hinweis auf die Karten:
Für welche Situationen haben wir Lösungsmöglichkeiten gefunden? (Karten abhängen)
Für welche Situationen könnten wir noch Möglichkeiten finden bzw. haben Ideen? (Karten abhängen)
Tipp: Es werden vermutlich die Situationen übrigbleiben, die sich nicht auf das direkte, persönliche Umfeld beziehen und nicht individuell und vor Ort lösbar sind.

-> Es ist leicht, Gewalt zu benennen, und bei vielen Situationen möglich, Lösungsansätze zu finden. Andere Fallbeispiele entziehen sich unserem direkten Einflussbereich. Sie betreffen Menschen im nationalen oder internationalen Zusammenhang. Hier brauchen wir Visionen für ein gerechtes und friedliches Zusammenleben.

Begegnung mit der Geschichte "Wie spielt man Frieden?" (M3, doc / pdf)

Gruppenarbeit: Die Schüler versuchen die abschließende Frage aus der Geschichte zu beantworten und damit zu beschreiben, was für sie Frieden bedeutet.
Methodische Möglichkeiten:
- Szenische Fortsetzung der Geschichte
- Kreative Gestaltung auf Plakaten
- Standbild (Methodenkiste 38, pdf)
- Wortpuzzle F R I E D E N
- Kreatives Schreiben (Elfchen: Methodenkiste 45, pdf, ...)

Die Gruppen könnten auch hier situationsorientiert an den übriggebliebenen Karten arbeiten.

(siehe auch: 12.1: Arbeit, Weltwirtschaft; Organisationen und Aktionen wie Unicef; Amnesty International; Brot für die Welt; Eine-Welt-Läden; Engel der Kulturen; Filme wie "Das Herz von Jenin")

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