Unterrichtsentwürfe

Lernbereich 12.2: Mensch, du bist wer

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler …

  • begründen die unantastbare Würde aus einem biblisch christlichen Menschenbild …
  • analysieren anhand einer ausgewählten Themenstellung, wie die Würde des Menschen infrage gestellt wird und skizzieren Handlungsmöglichkeiten aus christlicher Perspektive.

Lernweg im Überblick

PhaseInhaltMethodeMedien
Lernen vorbereiten und initiierenAnforderungssituation:
Kevin, ein ehemaliger Klassenkamerad von Ihnen, hat sich im Jahr 2015 dem IS angeschlossen. Nun möchte er zurück nach Deutschland. Auf dem Schulhof diskutieren zwei Mitschüler von Ihnen, ob Kevin wieder nach Deutschland überführt werden soll. Sie stellen sich dazu.
Austausch in Murmelgruppen

Anforderungssituation

GA (3-er Gruppen)

 
Lernweg eröffnen und gestaltenArbeitsauftrag:
  • Analysieren Sie, welche Rolle Kevins Menschenwürde in dieser Situation spielt.
  • Begründen Sie, warum Kevin aus christlicher Sicht eine bleibende Menschenwürde hat.
  • Arbeiten Sie heraus, was der vorliegende Bibeltext (M1) über die Würde des Menschen aussagt. Formulieren Sie einen Satz mit eigenen Worten.

Bildung neuer Gruppen, in denen alle Bibelstellen vertreten sind.

Arbeitsauftrag:

  • Tauschen Sie Ihre Ergebnisse aus.
  • Formulieren Sie eine schriftliche Stellungnahme für die Wiedereinreise Kevins, in der Sie alle herausgearbeiteten Argumente einfließen lassen.
 
GAM1 (doc / pdf)
Orientierung geben und erhaltenPräsentation und Reflexion der ErgebnissePräsentationen
UG
 
Kompetenzen stärken und erweitern

L: „Kevin war nachweislich an Gräueltaten des IS beteiligt.“

SuS erhalten das Diagramm „Straftheorien“ und M2.

A: Erörtern Sie, wie ein christlicher Umgang mit dem Straftäter aussehen könnte.
B: Erörtern Sie, welche Argumente es zum Umgang mit dem Straftäter geben könnte, wenn das christliche Menschenbild keine Rolle spielen würde.

EA
(Die eine Hälfte der Klasse erörtert Frage A, die andere Frage B)

M2 (doc / pdf)

AB mit Diagramm „Straftheorien“

Lernen bilanzieren und reflektierenDie SuS bearbeiten diese in Einzelarbeit und tauschen ihre Ergebnisse anschließend aus.Kugellager 


Lernwegbeschreibung

Lernen vorbereiten und initiieren

1. Unterrichtsstunde:

Anforderungssituation:
Kevin, ein ehemaliger Klassenkamerad von Ihnen, hat sich im Jahr 2015 dem IS angeschlossen. Nun möchte er zurück nach Deutschland. Auf dem Schulhof diskutieren zwei Mitschüler von Ihnen, ob Kevin wieder nach Deutschland überführt werden soll. Sie stellen sich dazu.

Alternative Anforderungssituation: „Wie weit darf die Polizei gehen?“ – Der Fall Jakob von Metzler/Beamte drohen mit Folter
(in: Kursbuch Religion – Berufliche Schulen, Verlag Calwer/Westermann, S. 108)

Murmelgruppen (3-er Gruppen, ca. 15 Min.):
Die SuS tauschen ihre spontanen Gedanken und Meinungen zum Problem aus (ca. 15 Min.).

Lernweg eröffnen und gestalten

Mit dem untenstehenden Arbeitsauftrag verbinden die SuS zunächst den Begriff der Würde mit der Anforderungssituation. Anschließend aktivieren sie ihr Vorwissen zum christlichen Würdebegriff und tauschen sich hierzu miteinander aus, zunächst ohne Materialien.

Arbeitsauftrag für die 3-er Gruppen (25 Min.):

  1. Analysieren Sie, welche Rolle Kevins Menschenwürde in dieser Situation spielt.
  2. Begründen Sie, warum Kevin aus christlicher Sicht eine bleibende Menschenwürde hat.

Jede Gruppe erhält nun einen Bibeltext mit Arbeitsauftrag (M1, doc / pdf).

Arbeitsauftrag:
Arbeiten Sie heraus, was der vorliegende Bibeltext über die Würde des Menschen aussagt. Formulieren Sie einen Satz mit eigenen Worten.

Erwartungshorizont zu M1:

1. Mose 1: Die Würde des Menschen liegt darin begründet, dass er nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist und von Gott als sehr gut bewertet wird.

Röm 3: Alle Menschen sind gleich würdig vor Gott, weil sie alle allein aus seiner Gnade leben.

Joh 8: Die Menschenwürde geht nicht verloren, wenn ein Mensch schuldig wird. Jesus schützt auch die Menschenwürde der Ehebrecherin.

2. Unterrichtsstunde:

Bildung neuer Dreiergruppen, in denen alle Bibelstellen vertreten sind.

Arbeitsauftrag (10 Min.):

  • Tauschen Sie Ihre Ergebnisse aus.
  • Formulieren Sie eine schriftliche Stellungnahme für die Wiedereinreise Kevins, in der Sie alle herausgearbeiteten Argumente einfließen lassen.

Orientierung geben und erhalten

Präsentation (ca. 10 Min.): Die Gruppen tragen ihre Stellungnahmen vor.

Kompetenzen stärken und erweitern

Lehrkraft präsentiert neuen Impuls:
„Kevin war nachweislich an Gräueltaten des IS beteiligt.“

Die Hälfte der Klasse bearbeitet Arbeitsauftrag A, die andere Arbeitsauftrag B. Anschließend tauschen die SuS ihre Argumente aus (30 Min.).

Arbeitsauftrag A:
Erörtern Sie, wie ein christlicher Umgang mit dem Straftäter aussehen könnte.

Arbeitsauftrag B:
Erörtern Sie, welche Argumente es zum Umgang mit dem Straftäter geben könnte, wenn das christliche Menschenbild keine Rolle spielen würde.

Erwartetes Ergebnis:
Gruppe A urteilt milder über den Straftäter als unser Strafrecht, Gruppe B härter. Daraus ergibt sich die Frage, inwiefern das christliche Menschenbild mit dem Strafrecht vereinbar ist.

3. Unterrichtsstunde:

Die Lehrkraft verteilt den SuS das Diagramm „Straftheorien © Heribert Ostendorf“ (Download)  und M2 (doc / pdf).
Erklärungen zu den einzelnen Straftheorien können bei Unklarheiten auch im Fließtext nachgelesen werden.

Erwartungshorizont zu M2:

StraftheorienVereinbar
ja / nein?
Begründung
Absolute StraftheorienJesus hat die Schuld auf sich genommen.
Negative GeneralpräventionjDie Würde der anderen Menschen steht im Vordergrund.
Positive GeneralpräventionnRachegelüste können bei Gott abgegeben werden.
Täter-Opfer-AusgleichJein 
Negative IndividualpräventionjDie Würde der anderen Menschen steht im Vordergrund.
Positive IndividualpräventionjDie Hilfe für den Straftäter steht im Vordergrund.
SpezialpräventionjDie Würde der anderen Menschen steht im Vordergrund.

Lernen bilanzieren und reflektieren

Die SuS bearbeiten diese in Einzelarbeit und tauschen ihre Ergebnisse anschließend mit der Kugellagermethode aus.

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