Mit Eltern zusammenarbeiten - Elternabende

Thematische Elternveranstaltungen

Eltern sind durchaus interessiert an der religiösen Entwicklung ihrer Kinder. Wie könnte es sonst sein, dass im Rahmen der Kindertagesstätte Elternabende zu diesen Themen in den meisten Fällen gut angenommen werden? Sollten Eltern mit Schuleintritt daran plötzlich kein Interesse mehr haben? Das ist unwahrscheinlich. Leider aber werden im Raum der Schule solche Angebote kaum gemacht.

Vielleicht müsste in der Schule auch grundsätzlich nachgedacht werden, ob die Abende nach einem langen Arbeitstag der Eltern wirklich der richtige Zeitpunkt für solche Angebote sind. Ließe sich nicht auch ein Samstag denken, der unter einem bestimmten -  vielleicht (religions)-pädagogischen –  Thema stehen könnte und wo nach einem kurzen Grundsatzvortrag in verschiedenen "work-shop-ähnlichen" Veranstaltungen die Thematik aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet werden könnte? Hier würde auch die Religionspädagogik ganz sicher gute Angebote machen können.

Mögliche Themen für allgemeinpädagogische Elternveranstaltungen:
Gewalt an unserer Schule – nein danke! / Mit Kindern und Jugendlichen über Sinnfragen des Lebens nachdenken / Zum Lesen verlocken / Die geheimen Verführer (Drogenproblematik) / Medienerziehung

Mögliche Themen für eigene thematische Elternveranstaltungen zum Religionsunterricht:
Kinder fragen nach Leid und Tod / Mit Kindern von Gott reden / Rituale und ihre ordnende Kraft – auch im Familienalltag / Feste im Kirchenjahr – was feiern wir da eigentlich? / Schöpfung: Urknall oder Gottes Werk / "Du Gott, das muss ich dir aber sagen!" / Mit Kindern beten in der Schule und zu Hause

Bei solchen Elternabenden bietet es sich an, nicht nur die Eltern einer Klasse anzusprechen, sondern mindestens die einer Jahrgangsstufe, ggf. auch der gesamten Schule. Im günstigsten Fall sind hier sehr sinnvolle Kooperationen mit der Kindertagesstätte und/oder den Kirchengemeinden vor Ort möglich.
Selbstverständlich müssen solche Elternabende nicht von den Religionslehrkräften alleine bestritten werden. Unterschiedliche Einrichtungen können hier sicherlich mit Referenten weiterhelfen. Eine gute Absprache über Inhalt, Form, Methode, Erwartung der Eltern, … ist dabei wichtig.

"Gewalt an unserer Schule - nein danke!"
Idealtypischer Verlauf einer Veranstaltung zu einem (religions-)pädagogischen Thema

Elternsprechzeiten

Die obligatorischen Elternsprechabende und/oder Elternsprechstunden ähneln da und dort sehr viel mehr der Atmosphäre beim Arzt oder Anwalt als der einer entspannten, ausgewogenen Gesprächssituation, in der es Eltern und Lehrern darum geht, möglichst viel voneinander und über das Kind zu erfahren und miteinander über eine bestmögliche Förderung des Kindes nachzudenken.

Wenn Eltern über ihre Kinder zu diesen Gesprächen in liebe­voller Art eingeladen werden, dann sind sie vielleicht auch eher bereit, sich dafür Zeit zu nehmen.

Formen aktiven Zuhörens, einer behutsamen und einfühlsamen Gesprächsführung sollten in diesen Gesprächen wichtige Kriterien der Gestaltung sein. Oft genügt es schon, sich nicht hinter dem Pult regelrecht (vor dem Feind?!) zu "verschanzen" sondern eine Tisch- und Stuhlordnung zu finden, die eine angenehme Gesprächsatmosphäre möglich macht. Sorgfältige Aufzeichnungen – auch der positiven Seiten eines Kindes! -  erleichtern die Gesprächssituation deutlich. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, jeweils ein Foto des Kindes in den Unterlagen zu haben. So werden v. a. für Fachlehrer bei der Vielzahl an Schülerinnen und Schülern peinliche Verwechslungen vermieden.

Vor allem in schwierigen Gesprächssituationen kann es auch wichtig und notwendig sein, die Klassenlehrerin, den Klassen­lehrer oder/und die Schulleiterin, den Schulleiter zu diesem Gespräch hinzu­ zu bitten.

Es ist auch vorstellbar, dass die Religions- (und Ethik)Lehrkräfte im Rahmen eines allgemeinen Sprechabends zunächst gar nicht in einem eigenen Zimmer sitzen und feste Termine vergeben, sondern einfach einladende "Gesprächsinseln" in der Aula aufbauen. So ergibt sich vielleicht auch das eine oder andere zwanglose Gespräch während der Wartezeiten bei den Klassenlehrern. Ein zusätzlich gestalteter Büchertisch lädt zum Schmökern ein und das eine oder andere Buch bietet sowohl für Eltern als auch für die Lehrkräfte einen willkommenen (niedrigschwelligen!) Anlass, miteinander ins Gespräch zu kommen.  Auch eine kleine Ausstellung mit Arbeiten aus dem Religionsunterricht, mit Schüleräußerungen zu dem, was Kindern dort wichtig ist, was sie hier lernen können, kann dazu beitragen, dass Ziele und Inhalte des Faches, auch die facheigenen Methoden, für die Eltern anschau­lich und transparent werden.

Beispiel für eine Einladung des Kindes an seine Eltern, am Elternabend teilzunehmen

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