Unterrichtsentwürfe

Lernbereich 10.3: Die Frage nach Gott - Auf der Suche nach Gott

Kompetenzerwartung:

Die Schülerinnen und Schüler ...
- formulieren und reflektieren eigene Gedanken und Fragen zu Gott und Religion.
- beschreiben Grundzüge eines biblischen Gottesbildes und beziehen diese auf ihr eigenes Nachdenken über Gott.
- setzen sich im Gespräch mit religiösen Überzeugungen und Erfahrungen anderer auseinander.

Lernweg im Überblick

PhaseInhaltMethodeMedien
Lernen vorbereiten und initiierenDominosteine mit Fotos liegen aus (M1)
L: "Was  könnte das Bild mit Gott oder mit Religion zu tun haben? Schreiben Sie Ihre Idee als Satz auf die freie Hälfte neben Ihr Bild."
SuS beschriften ihren Dominostein.
Lehrkraft legt das Startbild (M2) aus.
Dominospiel: Die SuS stellen ihre Bilder vor, wenn sie an ausliegende Dominosteine passend anlegen können.

Die Vier-Ecken-Methode (Methodenkiste 06, pdf)

Dominospiel

Drei weitere Einstiegmöglichkeiten in der Lernwegbeschreibung

M1 Domino mit Fotos (pdf), vorher zuschneiden und laminieren
Folienstifte
M2 Startbild (pdf)
M1 SuS (pdf)
Lernweg eröffnen und gestaltenL: "Zu einigen dieser Bilder finden sich Aussagen in der Bibel".
Arbeitsteilige Gruppenarbeit (M3a-c)
Arbeitsteilige GAM3a (doc / pdf)
M3b (doc / pdf)
M3c (doc / pdf)
M4 Lehrkraft - Biblische Gottesbilder (pdf)
Orientierung geben und erhaltenDie Gruppen bringen ihre Ergebnisse und Gedanken zu den biblischen Gottesbildern ein. Die Bilder und Aussagen des Dominos werden mit einbezogen.
- Woran können wir uns angesichts der vielfältigen Vorstellungen von Gott orientieren?
- Welche Rolle könnte Jesus Christus dabei spielen (Bezug auf die neutestamentlichen Bibeltexte auf den Arbeitsblättern)?
- Wenn Sie an Jesu Leben und Handeln denken, welche Geschichten fallen Ihnen dann spontan ein? Was sagen diese Geschichten über Gott aus?
SuS tragen ihre Ideen zusammen und ergänzen sich.
UG
Kompetenzen stärken und erweiternL: Menschen machen bis heute Erfahrungen mit Gott. Nicht alle berichten davon. Zwei, die von ihrem Glauben erzählen, sind Samuel Koch und Jürgen Klopp (M5).Arbeitsteilige GA oder Textauswahl durch die SuSM5 Jürgen Klopp (pdf)
Lernen bilanzieren und reflektierenArbeit mit dem Text "Neulich hatte ich eine Art Eingebung." (M6)
oder mit dem Text "Spuren im Sand" als "Give away"
Textarbeit (drei Varianten angedacht z. B. Sprechmotette);
eigene Fußspuren zeichnen und beschriften
M6 "Neulich hatte ich eine Art Eingebung" (pdf)

Lernwegbeschreibung

Lernen vorbereiten und initiieren

Es empfiehlt sich, vor dieser Einheit mit den SuS über die Unterschiedlichkeit und die Begrenzung menschlicher Wahrnehmung zu sprechen (Wahrnehmungstäuschungen z. B. Kippbilder etc.), um zu gewährleisten, dass die SuS sich trauen, persönliche Vorstellungen zu äußern. Es ist darauf zu achten, dass diese von der Gruppe nicht bewertet werden.

Verschiedene Varianten für diese Phase des Lernweges:

a) Lehrkraft schreibt den folgenden Satz an die Tafel und lässt den SuS nach dem  Anschreiben einer Zeile Zeit, einen Blick auf die Tafel zu werfen, um die neu hinzugekommenen Worte bewusst wahrzunehmen und zu verstehen.

Yesterday
I met
God
she
was
black

Die Lehrkraft wartet spontane Äußerungen der SuS ab.

think-pair-share

think (EA):
SuS schreiben sich den Satz so ab wie er an der Tafel steht und notieren eigene Gedanken und Anfragen zu den einzelnen Zeilen des Satzes.
pair (PA):
Die SuS tauschen sich in Partnerarbeit über ihre Gedanken und Anfragen zu diesem Satz aus und ergänzen ggf. ihren Eintrag.
share (PL):
Jedes Team hat die Aufgabe, zu einer ausgewählten Zeile seine Gedanken und Anfragen im Plenum vorzustellen.

Die Lehrkraft notiert die Äußerungen der SuS an den Seitenteilen der Tafel.

TA "Gedanken und Anfragen zu Gott und Religion"
Die SuS erstellen mit Hilfe der Stichworte ein Mind-Map oder eine Sammlung zentraler Gedanken und Anfragen zu dem Satz: "Yesterday I met God she was black".

b) Eckenplausch bzw. Vier-Ecken-Methode
(Methodenkiste 06, pdf)

Die Lehrkraft hängt in die vier Ecken des Unterrichtsraumes DIN-A4 Blätter mit je einem der folgenden Sätze:
• Ich glaube nicht an Gott, weil ich ihn noch nicht erlebt und erfahren habe.
• Ich würde (gerne) an Gott glauben, aber es gibt für mich zu viele offene Fragen.
• Ich glaube, dass Gott in bestimmten Situationen meines Lebens da ist.
• Ich glaube an Gott, weil es auf der Welt mehr gibt als man sehen und beweisen kann.

Arbeitsauftrag:
1. Lesen Sie die Texte auf den ausgehängten Blättern.
2. Stellen Sie sich zu dem Satz, der Ihre Einstellung trifft oder ihr am nächsten kommt.

Die Lehrkraft schaut nach der Größe der einzelnen Gruppen und teilt große Gruppen noch einmal, bevor der nächste Schritt folgt.

3.
a) Erklären Sie den anderen Gruppenmitgliedern, warum Sie sich zu dieser Aussage gestellt haben. Nachdem jede/r zu Wort gekommen ist, können Sie miteinander ins Gespräch kommen.
b) Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie Ihre Position ins Plenum einbringen wollen. Bestimmen Sie eine/n GruppensprecherIn, der/die Ihre Position vorstellt.

c) Bildbetrachtung

René Magritte: La lunette d´approche (Das Fernrohr)
Lehrkraft zeigt das Bild stark vergrößert an der Tafel (Wand)
Gemeinsame Bildbetrachtung als UG mit folgenden Fragestellungen:
• Was sehe ich?
• Wie ist das Bild gestaltet?
• Wie wirkt das Bild auf mich?
• Was ist die Aussage des Bildes?
• Welchen Titel würde ich diesem Bild geben?

think
SuS geben der Schwärze, dem Geheimnis, dem Verborgenen, dem Ausblick… einen oder mehrere Namen. Ihre Ideen schreiben die SuS auf ein Notizblatt. Darüber hinaus sollen sie sich einen Titel für das Bild überlegen.
pair
SuS suchen sich 1 oder 2 Personen, mit denen sie sich über ihre Ideen austauschen wollen.
share
Die SuS bringen ihre Ideen ins Plenum ein.
Die Lehrkraft notiert die Ideen und lässt viel Raum für Diskussionen unter den SuS.

Abschluss: Die SuS erhalten ein AB mit dem Bild und weiße Buntstifte. Mit diesen tragen sie in die schwarze Fläche die Idee(n) ein, die sie persönlich passend finden.

d) Dominospiel (erprobt)

(entwickelt nach der Spielidee von Herbert Kolb)

Material:
- Domino mit Fotos (M1, pdf), vorher zuschneiden und laminieren
- Folienstifte für die SuS

Ablauf:

  1. EA oder PA: Die Teilnehmenden suchen sich ein Bild (bei kleineren Gruppen auch mehrere) aus (M1 Domino mit Fotos, pdf).
  2. Lehrkraft: "Was könnte das Bild mit Gott oder mit Religion zu tun haben? Schreiben Sie Ihre Idee als Satz auf die freie Hälfte neben Ihr Bild."
  3. Die Lehrkraft legt ein Startbild (M2, pdf) in die Mitte bzw. auf den Boden:
    "Wir stellen uns jetzt unsere Sätze gegenseitig vor, indem wir unsere beschrifteten Bilder als Domino-Steine nutzen. Ich lege ein Startbild für unser Domino-Spiel in die Mitte. Wer kann an das Startbild  anlegen – sei es, weil Ihr Satz in eine ähnliche Richtung weist oder weil es das genaue Gegenteil ausdrückt? Begründen Sie, warum Sie ihn passend finden und legen Sie dann Ihren Domino-Stein an."
  4. In dieser Weise werden die Steine nach und nach angelegt - zunächst an die freien Enden der "Domino-Steine", dann auch an eine beliebige andere Stelle.

Domino aus der Erprobung (M1 SuS, pdf)

Lernweg eröffnen und gestalten

Lehrkraft: "Zu einigen dieser Bilder finden sich Aussagen in der Bibel".

Gruppenarbeit
(M3a, doc / pdf, M3b, doc / pdf, M3c, doc / pdf; M4 Lehrkraft-Biblische Gottesbilder, pdf)

Dreiergruppen jeweils mit fünf Texten

Arbeitsauftrag (M3a-c):
a) Suchen Sie Ihren Text/Ihre Texte in der Bibel und schreiben Sie zunächst das oder die Bildworte/Symbole/Vergleiche auf, die im Text vorkommen und mit denen Gott beschrieben wird.
b) Überlegen Sie, welche Erfahrungen von Menschen mit Gott diesem Text zugrunde liegen könnten. Was kann sie veranlasst haben, Gott so zu beschreiben?
Notieren Sie Ihre Ideen.
c) Tauschen Sie sich darüber aus, ob Sie selbst solche Erfahrungen kennen.

Orientierung geben und erhalten

Die Gruppen bringen ihre Ergebnisse und Gedanken zu den biblischen Gottesbildern  ein. Die Bilder und Aussagen des Dominos werden mit einbezogen.

Unterrichtsgespräch:
- Woran  können wir uns angesichts der vielfältigen Vorstellungen von Gott orientieren?
- Welche Rolle könnte Jesus Christus dabei spielen (Bezug auf die neutestamentlichen Bibeltexte auf den Arbeitsblättern)?

Zusammenfassung durch die Lehrkraft:
Alle diese unterschiedlichen Bilder und Vorstellungen von Gott dürfen in der Bibel nebeneinander stehen. Sie alle beruhen auf Erfahrungen von Menschen mit Gott und diese Erfahrungen sind ebenso zahlreich wie vielfältig. Doch auch alle in der Bibel gesammelten Bilder und Vorstellungen zusammen können Gott in seiner Gesamtheit nicht erfassen.
Wir Christen glauben, in Jesus Christus zeigt sich Gott den Menschen in besonderer Weise. Sein Leben und seine Botschaft sind das glaubhafte Zeugnis dafür, wie Gott zu uns Menschen steht.

Unterrichtsgespräch:
Wenn Sie an Jesu Leben und Handeln denken, welche Geschichten fallen Ihnen dann spontan ein? Was sagen diese Geschichten über Gott aus?

SuS tragen ihre Ideen zusammen und ergänzen sich.

Kompetenzen stärken und erweitern

L: Menschen machen bis heute Erfahrungen mit Gott. Nicht alle berichten davon.
Zwei, die von ihrem Glauben erzählen, sind Samuel Koch und Jürgen Klopp.

Arbeitsteilige GA oder Textauswahl durch die SuS

a) Samuel Koch erzählt von seinem Glauben trotz und in schweren Zeiten:
Mit dieser Internetseite lässt sich leicht ein AB als Diskussionsgrundlage für eine GA gestalten (Arbeitsaufträge s. u.).
Ergänzendes Video (6 min.)

Arbeitsauftrag für Kleingruppen:

  1. Samuel Koch beschreibt das Gebet als Quelle seiner Kraft und Ausstrahlung im Alltag ("Ganz einfach: Ich bete!").
    Tauschen Sie sich in Ihrer Gruppe darüber aus, ob Sie selber Menschen kennen, denen das Gebet wichtig ist und welche Rolle das Gebet in Ihrem Leben spielt.
  2. Die Gedanken von B. Pascal und I. Newton helfen Samuel Koch, mit seinem Schicksalsschlag umzugehen. Können Sie die Gedanken der Beiden nachvollziehen?
    Diskutieren Sie, welchen Einfluss diese Sätze auf die eigene Einstellung zum Leben haben können.

Austausch im Plenum

b) Jürgen Klopp beschreibt seinen Glauben als seine "Leitlinie und Reißleine" (M5 Jürgen Klopp, pdf)

Arbeitsauftrag für Kleingruppen:

  1. Wodurch zeigt sich im Leben von Jürgen Klopp sein Glaube?
  2. Wie verstehen Sie die Aussage von Jürgen Klopp "Der Glaube führt mich durchs Leben, ist meine Leitlinie und Reißleine"?

Ergänzendes Video (4 min.): Jürgen Klopp ist Reformationsbotschafter
oder Jürgen Klopp: "Mein Glaube ist meine Grundfeste"

Austausch im Plenum

Lernen bilanzieren und reflektieren

Arbeit mit dem Text "Neulich hatte ich eine Art Eingebung." (M6, pdf)

Variante A: Sie sind eingeladen, diesen Text zu Ihrem eigenen Text zu machen.
Sie können ihn übernehmen, Worte und Sätze streichen und/oder ergänzen.

Variante B: Markieren Sie die Worte/Sätze im Text, die für Sie zutreffen.

Variante C: Sprechmotette
Die SuS erhalten den Text und die Lehrkraft liest ihn einmal vor.
Die SuS markieren die Worte/Sätze im Text, die sie ansprechen.
Die Lehrkraft liest erneut und die SuS lesen ihre markierten Worte/Sätze/Passagen laut mit.

oder
SuS erhalten den Text "Spuren im Sand" als "Give away"

oder
Lehrkraft liest den Text "Spuren im Sand" vor.
SuS zeichnen ihren Fußabdruck auf ein DIN 4 Blatt und notieren ihre Erfahrungen mit Gott bzw. ihre Fragen/Sehnsüchte auf dem Fußabdruck.

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